Dem Gehirn Gutes tun

Bild Dein Gehirn rattert von morgens bis abends – beschäftigt mit allem Möglichen. Z.B. was Du Deinem Partner zum Geburtstag schenken willst; auf welche Schule Du Dein Kind schicken willst; was im Haushalt heute noch dringend erledigt werden muss; wie Du die wichtige Präsentation bei Deinem Chef am nächsten Tag beginnen willst; und und und… Die Liste ließe sich unendlich lang fortführen.

Hier ein paar Ideen, wie du deinem Gehirn gelegentlich eine Verschnaufpause verschaffen kannst.

Auszeiten: Es hilft, das Gehirn von Zeit zu Zeit mit einer Auszeit zu unterbrechen. Entziehe Deinem Gehirn z.B. für ein Wochenende den Alltag: Miete eine kleine Blockhütte irgendwo im nirgendwo – ohne Handy, Computer und ohne Uhr. Vielleicht gehst Du dort wandern – oder Du liest. Oder gehe einen ganzen Tag in die Sauna. Am besten wäre es, wenn Du nichts tust. Das ist allerdings oft gar nicht so leicht, weil wir es gewohnt sind, pausenlos etwas zu machen. Du wirst überrascht sein, wie viel Energie sich an einem Wochenende mit einer Auszeit auftanken lässt.

Power Napping: Der Kurzschlaf zwischendurch wirkt wahre Wunder. Ich persönlich lege mich gerne für kurze Zeit auf den Teppich und mache die Augen zu. Meistens nicke ich dabei kurz weg und fühle mich hinterher sehr erfrischt. Und weil der Teppich auf Dauer sehr ungemütlich ist, bleibe ich nie länger als 20 Minuten liegen.

Wenn gerade keine Möglichkeit besteht, sich auf einen Teppich zu legen, dann geht es auch im Sitzen: Am Schreibtisch (wenn unbeobachtet), auf dem Sofa – oder sogar abends im Restaurant, wenn Du nach einem langen Arbeitstag noch zum Essen verabredet bist.

Pomodoro Technik: Die Pomodoro Technik verhindert, dass Du zu lange am Stück an einer Sache arbeitest. Das Gehirn braucht zwischen­durch Pausen – und die Pomodoro Technik verschafft sie Dir.

Und das geht so: Stell Dir einen Timer oder Wecker auf 25 Minuten. Diese 25 Minuten arbeitest Du konzentriert. Nach Ablauf der 25 Minuten machst Du eine 5-minütige Pause. Diese Einheit, bestehend aus 25 Minuten Arbeit und 5 Minuten Pause, nennt man eine Pomodoro. Nach vier Pomodori machst Du eine etwas längere Pause (15 – 20 Minuten).

Auf diese Weise sorgst Du dafür, dass Dein Gehirn über einen längeren Zeitraum leistungsfähig bleibt.

Kleiner Tipp: Ich nutze die kurzen Pausen zu Hause dafür, schnell die Wäsche aufzuhängen, den Müll rauszubringen oder die Kartoffeln zu schälen. Diese manuellen Tätig­keiten erfordern quasi null Konzentration und das Gehirn kann dabei abschalten. Und als angenehmer Nebeneffekt ist am Ende des Tages einiges der Hausarbeit erledigt.

Nichtstun: Hast Du schon mal so richtig nichts getan? Also auch kein Lesen, kein Fernsehen, kein Spaziergang – einfach nur nichts? Nichtstun führt dazu, dass Dein Gehirn anfangen kann zu entspannen – es kann sich regenerieren und neue Kreativität entfalten.Es gibt viele Bücher zu diesem Thema – wie z.B. das von Ulrich Schnabel mit dem Titel „Muße: vom Glück des Nichtstuns“.

Meditation: Die entspannende Wirkung von Meditation konnte in wissenschaftlichen Studien bestätigt werden. Es gibt eine Fülle von Meditationstechniken – viele davon durch fernöstliche Lehren inspiriert. Yoga und QiGong sind zwei bei uns sehr bekannte Techniken.

Im hier & jetzt sein: Stress entsteht häufig dadurch, dass wir unserer Zeit voraus sind:

  • Beim Zähneputzen denken wir daran, was unser Kind heute unbedingt mit in die Schule nehmen soll.
  • Beim Frühstücken denken wir an das, was auf der Arbeit auf uns wartet.
  • Nach der Arbeit denken wir auf dem Weg nach Hause daran, was noch einzukaufen ist.

Oft sind wir mit den Gedanken überall – nur nicht im hier & jetzt. Versuche doch einmal ganz bewusst, das hier & jetzt zu genießen. Du könntest beim Essen zum Beispiel bei jedem Bissen nur auf den Geschmack der Speise konzentrieren – voll und ganz.

Das ist am Anfang gar nicht so einfach – unsere Gedanken lassen sich nicht so leicht aussperren. Mit etwas Übung geht es aber ganz gut.

Vielleicht kennst Du schon die schöne Geschichte von dem alten Zenmeister:

Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.

„Herr“, fragten sie „was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du.“

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: „Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?“

Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ist und wenn ich esse, dann esse ich.“

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister nach einer Weile hinzu:

„Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet.

So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt.

Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.“

(so gefunden auf ZeitZuLeben.de)